Finne

Ruhiger und sanfter Höhenzug

Die Finne – teilweise im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland gelegen – begrenzt zusammen mit den Höhenzügen Schmücke im Westnordwesten, Hohe Schrecke im Nordwesten und der Hainleite den nordöstlichen Teil des Thüringer Beckens. Sie ist ein bis zu 370 Meter hoher und bis etwa 23 km langer Höhenzug im Burgenlandkreis und im Landkreis Sömmerda in Deutschland.
Winterlich durch Stadt und Land

Die Wanderung führt über den Burgberg. Hier angekommen, zeichnet sich Umfang und Art der ehemaligen Burganlage noch gut im Gelände ab.

Der Bau der Raspenburg, auf dem Burgberg fällt wahrscheinlich auf die Jahre 1070-1078. Über die Historie der Burg gibt es aus den ersten Jahrzehnten nur widersprüchliche Angaben. Offen bleibt, dass die Erbauer der Burg die Söhne Ludwig des Bärtigen, Ludwig der Springer oder dessen Bruder Heinrich Raspe (d. h. der Rauhe), waren. Ab dem Jahr 1252 sind die Besitzer der Raspenburg bezeugt. In dem ersten schriftlichen Zeugnis über Rastenberg, aus diesem Jahr, werden zwei Brüder «Heinrich und Albert von Raspenberck» genannt.

Die Burg lag nahe der west-östlich verlaufenden Handelsstraße „Via Regia“, sowie an den Pässen (Altstraßen, u. a. die Kupferstraße) über die Finne und verkam im Laufe der Zeit zu einem üblen Raubritternest. Sie wurde deshalb 1321 durch Landgraf Friedrich (den Gebissenen) mit Hilfe der Mühlhäuser und Erfurter Kaufleute zerstört.

Heute ist vom Gemäuer nur noch ein Rest des Bergfriedes zu sehen. Er misst 32 m im Umfang und hat eine 2,5 m starke Mauer.

Auf dem Weg in die Stadt bieten sich dem Wanderer schöne Blicke über den Ort und in das Thüringer Becken.

Bei einem kleinen Rundgang durch die Stadt Rastenberg fällt das Rathaus sofort ins Auge.

1565 erfolgte der Bau des Rathauses, welches jedoch in den Kriegswirren des 30-jährigen Krieges (1618-1648) im Jahre 1637 neben vielen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden niederbrannte. Die Gebäude waren zu dieser Zeit noch mit Stroh eingedeckt, somit konnten sich Feuersbrünste in kürzester Zeit entwickeln. Im selben Jahr wurde es an gleicher Stelle wiedererrichtet. Das Kellergewölbe und der Mittelbau gehören zu den ältesten Bauwerksteilen.

Im weiteren Verlauf sehen wir wunderschöne historische Portale, Hauseingänge und Torbogen und die alte Stadtmauer mit den zwei noch erhaltenen Wehrtürmen. Die Stadtmauer mit ihren Türmen umschloss den südlichen und westlichen Teil der Stadt, welche nach Norden und Osten durch Wälder der Finne geschützt war. 1711 wurde die Mauer noch einmal erneuert; der Wallgraben vor ihr 1840 zugeschüttet.

Die nächste Station ist die Stadtkirche.

Ein verheerender Brand vernichtete am 23. März 1824 große Teile der Stadt. Ihm fiel auch die Stadtkirche zum Opfer, sie brannte bis auf die Grundmauern nieder. Im gleichen Jahr begann der Wiederaufbau im klassizistischen Stil nach Plänen des Weimarer Baumeisters der Goethezeit Coudray.

Wir gehen in Richtung der kleinen Parkanlage und betreten das Streitholz.

Vor- und frühgeschichtliche Funde zeugen davon, dass dieses Gebiet der heutigen Stadt Rastenberg mit ihren Stadtteilen bereits seit der Altsteinzeit besiedelt ist. Durch zahlreiche Funde aus der Mittelsteinzeit ist das Leben von Menschen in dem südwestlichen Vorland der Finne, mit ihren fruchtbaren Böden, nachgewiesen.

Im Streitholz lassen sich sechs Grabhügel und eine Wallanlage, Fluchtburg aus der Bronzezeit entdecken. Beides etwa 1500 Jahre vor der Zeitrechnung.

Weiter durch das Streitholz vorbei am Steinbruch über die Heide* in Richtung Rothenberga. Nach Rothenberga folgen wir dem Finne-Radweg. Parallele zum Radweg verläuft ein sehr gut begehbarer Feldweg als alternative zum Asphalt.

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*WÜSTUNG ORLIS.

Die Heideäcker werden schon seit 1727 als selbständige Flur mit Ober-, mittel- und unterflur genannt. Diese Dreiteilung mit der Dreifelderwirtschaft verblieb auch bei der Separation von 1870 bis 1880. Vermutlich handelt es sich um die Flur des verwüsteten Dorfes Orlis (1727 Orlex, dann Orlix genannt).

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Es geht kurz durch das Dörfchen Rothenberga und über eine alte ehemalige Verbindungsstraße zum Campingplatz und weiter durchs Mühltal zum Startpunkt der Wanderung.

Ab der Stiftung Finneck, an der Roten Villa folgt der Weg der Röhrenfahrt. Im Jahre 1886 nahm in Rastenberg der Badebetrieb stark zu. Die Heilquellen sprudelten zu der Zeit wieder. Um das Wasser zu dem Badehaus in der Stadt zu transportieren, wurde eine Rohrleitung mit Dampf betriebenen Pumpen gebaut und somit entfiel der aufwendige Transport des kostbaren Wassers.

Des Weiteren achten wir auf den Aufschluss mit ziegelrotem Buntsandstein. Seine Bänke sind steil aufgerichtet, teilweise überkippt, überschoben und zerklüftet. Wieder erkennen wir in dieser Gesteinslagerung die Wirkung der Finnestörung.

Wald- und Wiesentour im Finnegebiet

Beginn der Wald- und Wiesentour ist in Rastenberg, in der Hinterburg am Spielplatz/Amselweg, es kann jedoch nach den persönlichen Bedürfnissen variiert werden.

Es geht am Burgberg entlang, über die Almose zum Kapellenberg. Der Kapellenberg ist ein besonderes Biotop, mit Trockenrasen, Orchideen, Steppenrasen, seltenen Pflanzen und Tieren. Auf der Infotafel stehen Einzelheiten.

Vorbei am Weinberg, hier wächst der Rastenberger Rotwein, nehmen wir den Weg über den Bahndamm der ehemaligen Schachtbahn und gehen in Richtung Rastenberg. Nach der Brücke am EDEKA geht es links in Richtung Hardisleben. Dort wo die Kleingartenanlage „Schmelzhütte“ zur rechten Hand endet, folgen wir nun den Feldweg zum Erfurter Born.

Wir befinden uns jetzt auf einer alten Handelsstraße, von oder nach Erfurt. Auf dieser Route wurden die Güter, z. B. von Erfurt über die Finne bei Rastenberg nach Naumburg, Leipzig, oder weiter auf der Kupferstaße nach Memleben und Eisleben transportiert.

Ab dem Erfurter Born folgen wir dem Schmalen Bach. - Hier geht es teilweise über schöne Wiesen, parallel zum Bach.Nach Roldisleben streifen wir die Spiegel-Arche um über den Schafschen Stieg gen Schafau zu wandern. Noch bevor Schafau erreicht ist geht es zum Stausee. Der Weg bis nach Bachra ist sehr naturbelassen, aber entlang am Auenwald und dem Uferbereich des Stausees herrlich.

Über die Staumauer erreichen wir über Bachra die Rosenmühle. Kurz vor der Mühle geht es rechts im Wald, versteckt zu einem geologischen Aufschluss, der Lösswand.

Vorbei am Kreuzweg und über das Hufeisen kommen wir nach Lossa, wir erreichen den höchsten Punkt unserer Wanderung. Über den Finnebahn-Radweg wandern wir nach Rothenberga. Von hier geht es vorbei am Klefferteich, den Eselstieg hinauf über den Mühlberg und Almose zurück zum Ausgangspunkt.

Sachsenburg - Burgwenden | Finnewanderweg Et. 1

1. Etappe der Finnewanderung | Sachsenburg nach Burgwenden

Bei Sachsenburg an der Thüringer Pforte liegt der Startpunkt der sehr schönen Wanderung.

Den ersten Höhepunkt bilden schon die zwei Burgen. Sie dienten einst, den Handelsweg an dieser strategisch wichtigen Stelle zu kontrollieren.

Die Burgen liegen allerdings an dem in westlicher Richtung führenden Hainleite-Wanderweg, dieser trägt die gleiche Ausschilderung wie der Finne-Wanderweg.

Anschließend ging es jenseits der Unstrut durch ein kleines Wohngebiet und danach, durch ein Kiefernwäldchen steil hinauf, zum Kamm.

Der Weg ist schon von seiner Streckenführung total interessant.

Sein Verlauf erinnert an einen Kammweg. Im ersten Teil passiert man die «Kahle Schrecke», mit einfach fantastischen Ausblicken ins Thüringer Becken oder in Richtung Kyffhäusergebirge. Auch die nähere Landschaft ist stark beeindruckend.

Wieder im Wald der Hohen Schrecke eingetaucht, lässt die Streckenführung keine Wünsche offen. In dem Bereich des "Krummbachtales" glaubt man sich auf einem Baumkronenpfad! Entlang an einem stark abfallenden Gelände blickt man direkt in die Baumkronen der alten Buchen – dass auf Augenhöhe.

Auf dieser Wanderung sind noch weitere Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Wir kommen an der Monraburg, eine mit sehenswerten Überresten einer vor- und frühgeschichtlichen Wallanlage. Die Entstehung der bronzezeitliche Wallanlage wird auf 2000 v. u. Z. datiert.

In Burgwenden angekommen, hat mit etwas Glück, die einzigartige Landbäckerei geöffnet und holt gerade die frischen Brötchen aus dem historischen Holzbackofen. ;-)